Mitscherlichs Appell und die Folgen
– oder ein emanzipatorischer Diskurs einer Straßenmarkierung


Mitscherlich forderte seine Mitbürger immer wieder auf, «Nicht zu gehorchen, sondern zu denken». Ein Appell, sich aus dem tradierten Untertanentum Deutscher der Nachkriegszeit zu emanzipieren und zu eigenen interventionistischen Konzepten im soziokulturellen Kontext zu kommen.
Das Mitscherlich Haus befindet sich in der Peter Fischer Allee in Frankfurt-Höchst. Obwohl es sich um eine Privatstraße handelt, ist dem Wunsch der Erbauer und Eigner der Straße – diese nun auch folgerichtig «Alexander Mitscherlich Allee» nennen zu dürfen –  nicht nachgekommen worden. Straßennamen werden in der Regel von der Stadt vergeben und dies nicht immer auch nach den unmittelbar kontextuellen urbanen Gegebenheiten. Der Tatsache, das in dem Haus Nummer 23 Alexander und Margarethe Mitscherlich eine Zeit Ihres Lebens verbrachten und von diesem Ort aus Alexander Mitscherlich in die Gesellschaft wirkte, wurde bis heute nicht angemessen Rechnung getragen.
431art nimmt dies zum Anlass, anstatt einer noch fehlenden Mittelmarkierung einen interventionistischen Mittelstreifen auf der Straße zu installieren.

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Bei dem nächsten Update der Satellitenbilder von Google Earth bzw. Google Maps wird beim heranzoomen der Topographie Mitscherlichs Ermahnung an die Deutschen auch international Rechnung getragen werden.

431art will darüber hinaus das Satellitenbild aus seinem kriegsmetaphorischen Target-Kontext des 20. Jahrhunderts in ein künstlerisch-interventionistisches Phänomen überführen.

Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

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1 Kommentar

rick · 6. Juli 2009 um 19:04

Wow sounds pretty interesting.

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